Ich, auf einer alten, rostigen Feuertreppe stehend, vor einer Backstein-Fabrik am Ufer der Spree in Berlin. Ein Arm ist in die Hüfte gestützt, der andere ruht ausgestreckt auf dem Geländer nach oben. Ich trage ein weißes Hemd und Bluejeans. Die untergehende Sonne taucht alles in warme Farben... Das Foto wurde von Susanne Kohl aufgenommen.
Photo: Susanne Kohl

Thomas Maria Helzle - Bildhauer

Ich heiße Sie herzlich willkommen in meiner Online-Galerie!

Hier zeige ich meine jeweils aktuellen Skulpturen, größtenteils aus Holz, aber auch hybride Gestaltungen aus anderen Materialien.

Mein besonderes Augenmerk gilt dem, was der jeweilige Baum erlebt hat, was ihn geformt hat - inklusive allem, was wir normalerweise als "Fehler" und "Makel" empfinden und entfernen. Für mich sind gerade diese Dinge spannend, weil sie oft den eigentlichen Charakter und Ausdruck ausmachen.

Genau wie Menschen, tragen Bäume ihre Geschichte mit sich, die Narben und Verformungen, den Stress, den Mangel - und die Krankheiten, die daraus entstehen - ebenso wie das Licht, die Fülle und den warmen Sommerregen.

Ich lasse mich genau davon inspirieren und versuche, die ganz eigene Schönheit dieser verschiedenen Anteile hervorzuheben und in etwas Neues zu verwandeln.

Auch bei Materialien wie Ton und Gips geht es mir nicht um makellose Perfektion, sondern um die Darstellung dessen, was menschliches Leben oft sehr viel stärker prägt als das, was wir nach außen zeigen.

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Nahaufnahme eines Asts auf der Schulter der Torso Skulptur, mit Rissen und Rinde im Anschnitt. Die hell beschienene weiße Wand dahinter reflektiert auf der glänzenden Oberfläche.
Nahaufnahme eines der 'Arm-Stümpfe' des Torso, wo ein Ast entfernt wurde und die Rinde die Wunde überwachsen hat, wie Narbengewebe. Die Rinde drumherum ist faltig, wie Elefantenhaut.
Makro der Lovers Skulptur, mit Focus auf die Risse am Kopf der schlankeren Figur. Dunkel Rot-brauner Ton auf einer Basis von weißem Gips.
Close up ins Innere der Transitions Skulptur, das einige Ast-Strukturen fokussiert, umgeben von organisch fließenden Formen in der Unschärfe.
Blick von Oben auf die Torso Skulptur. Im Fokus die obere Schnittfläche, wo der Baum abgesägt wurde und dahinter, zunehmend in der Unschärfe verschwindend, der Rest der Skulptur auf einem dunklen Hintergrund.

Learning by Doing...

... war immer mein bevorzugter Weg. Und so hat sich auch die Bildhauerei organisch aus allem, was ich zuvor getan habe, entwickelt.

Waldorfschule, Schreinerlehre, Arbeit am Theater, Bühnenbild, Kulissen und Requisiten für Theater, Film und Fernsehen und schließlich Jahrzehnte im Bereich 3D-Grafik, Design und Multimedia waren mein "Studium", und jedes neue Projekt erweiterte meinen Horizont und meine Fähigkeiten.

Und dabei kristallisierte sich eine bestimmte Ästhetik heraus, eine Liebe zu organischen, fließenden Formen, mit der Natur als großem Lehrmeister, Vorbild und als stete Inspiration.

Die Holzhütte im Wald, in der ich oft im Sommer arbeite, steht inmitten von großen Kiefern, Buchen und Birken. Dazwischen gestreut, findet man riesige Eichen, hunderte von Jahren alt.

Und genau hier entstand 2020 wieder eine erste Skulptur, die etwas in mir geöffnet hat, dass sich seither zunehmend Bahn bricht und mich in einem großen Bogen zurückführt zu meinen Anfängen, aber als völlig anderer Mensch, der viel Ballast hinter sich gelassen und Raum für ganz Eigenes geschaffen hat.

Und dieses ganz Eigene suche ich auch in jedem Stück Holz, jedem Baum, jedem Material. Und mir ist jede "Wunde", jeder "Fehler" kostbar, denn diese machen uns aus und weisen uns den Weg.

Makroaufnahme eines grünen Blattes im Gegenlicht. Die Blattadern bilden wunderschöne Strukturen im Innern. Im Hintergrund leuchtet ein zweites Blatt unscharf in der Sonne.
Nahaufnahme eines alten, abgesägten Baumes, der völlig vermodert ist. Eine Seite ist jedoch noch besser erhalten, und der Abbruch ist in sehr organischer Weise ausgefranst und von Moos und Flechten bewachsen.
Makroaufnahme des zerstörten Holzes einer riesigen, uralten Eiche. Das Holz zerbröckelt in faszinierend geometrischen Formen, größere und kleinere Rechtecke ergeben so etwas wie Stadt-Grundrisse.
Kleine hell-beige Pilze wachsen in dieser Makroaufnahme aus einem Baumstamm, der komplett von Moos bedeckt ist. Sie zeigen deutlich ihre Lamellen. Auf dem Moos liegen Kiefernnadel.
Ein Robinien-Blatt entfaltet sich wie ein Fraktal im Frühjahr in diesem Makro vor einem unscharfen grünen Hintergrund.
Nahaufnahme der Nagespuren von Holzwürmern auf einem Kiefernstamm. Sie bilden faszinierende Strukturen, die manchmal wie Schriftzeichen, manchmal wie organische Stadtpläne oder abstrakte Schnitzereien wirken.
Ein Makro auf Augenhöhe von Moos auf dem Waldboden, mit vereinzelten Blättern und kleinen Ästchen.
Eine weitere Makroaufnahme des zerstörten Holzes einer riesigen, uralten Eiche. Das Holz zerbröckelt in faszinierend geometrischen Formen, größere und kleinere Rechtecke wirken wie eine Stadt oder ein Containerhafen.
Eine extrem gut getarnte Motte sitzt auf Holzspänen von meinen Skulpturen. Sie ist beige-weiß mit kleinen Mustern auf den Flügeln und war von weitem absolut unsichtbar...
Eine weitere Makroaufnahme eines grünen Blattes im Gegenlicht. Die Blattadern bilden organisch verschlungene Strukturen im Innern.
Nahaufnahme eines alten Baumstammes im Wald, der stark ausgewaschen ist und die verschlungenen Pfade seines Wachstums zeigt. Im Zentrum ist ein verrotteter Ast zu sehen, der durch die Holzmaserung wie von Wasser umspült wirkt.